Auch dieses Jahr fuhren wieder 30 ausgewählte Siebt- und Achtklässler*innen des Joseph-Bernhart-Gymnasiums mit den Lehrkräften Florian Schwarzenbach und Iris Schneider und dem Abiturienten Lukas Geiger auf die MINT_Tour. Vom 09.07. bis 14.07.23 ging es nach Tönning an der Nordsee.
Die umweltfreundliche Anreise mit der Deutschen Bahn erwies sich als große Herausforderung an die Nerven und das Organisationstalent der Lehrkräfte. Sowohl eine zweistündige Verspätung, als auch die Streichung des Haltes an unserem Umsteigebahnhof und eine damit nötig gewordene Umbuchung, stressten die verantwortlichen Erwachsenen. Die Kinder blieben gelassen und erhielten viele Komplimente von Mitreisenden für ihr vorbildliches Verhalten während der 13stündigen Reise.

Von der Jugendherberge Tönning aus wurden den wissenshungrigen Schüler*innen dann unterschiedlichste Aktivitäten geboten. So ging es am ersten Tag nach St.-Peter-Ording zu einer Wattwanderung mit Ranger Wolfgang. Bei warmem Wetter und Sonnenschein wurden sowohl die essbaren Pflanzen der Salzwiesen auf ihren Geschmack getestet, als auch die Tiere des Wattenmeeres beobachtet. Wattwürmer und Herzmuscheln wurden ausgegraben und die Anzahl pro Quadratmeter bestimmt, Krabben und Garnelen wurden aus dem Priel gefischt. So erfuhren die Jugendlichen den Nationalpark Wattenmeer mit allen Sinnen. Am nächsten Tag arbeiteten die Kinder in Gruppen im Forscherlabor des Multimar Wattforums in Tönning zum Thema Meeresmüll. An verschiedenen Stationen setzten sie sich aktiv mit den Auswirkungen von Plastik und Mikroplastik auf die Meereslebewesen auseinander. Nachmittags konnten die Schüler*innen dann am Strand und im Watt bei Westerhever nicht nur den berühmten Leuchtturm, die Deichschafe und die scheinbar endlose Sandbank bewundern, sondern auch den vorhanden Plastikmüll einsammeln und entsorgen.
Ein Highlight der MINT_Tour war die Schifffahrt auf der Eider am Mittwoch. Mit Ablegen des Schiffes hörte der Regen auf und man konnte die Fahrt bis durch die Schleuse am Eidersperrwerk und zurück bei Sonnenschein und Wind genießen. Rechts und links vom Schiff zeigten sich Seehunde im Wasser. Zur genaueren Untersuchung wurden mit einem kleinen Schleppnetz zahlreiche kleine Meerestiere wie Quallen, Krebse, Krabben und Seezungen aus dem Brackwasser der Eider geholt und nach genauer Beobachtung und kenntnisreicher Beschreibung wieder freigelassen. Nachmittags im Wattforum konnten die Kinder ihr Wissen im Forscherlabor vertiefen. Sie untersuchten u. a. die Abhängigkeit der Aktivität von Seepocken von der Temperatur des Wassers. Natürlich durfte ein Besuch bei der Otteranlage und den sehenswerten Aquarien nicht fehlen. Abends ging die Gruppe spontan zum Krabbenpulen an den Hafen von Tönning. Bei dem Krabbenpul-Wettbewerb belegte das Joseph-Bernhart-Gymnasium die Plätze 1 und 3 bis 10! Am Donnerstag stand dann erneut das Forscherlabor des Wattforums auf dem Programm, diesmal mit Stationen zum Thema Klimawandel. Am Nachmittag konnten die Kinder dann im Mitmachmuseum Phänomania in Büsum selbst zahlreiche Experimente durchführen, optische Täuschungen bestaunen oder physikalische Gesetze praktisch anwenden.

Obwohl die Deutsche Bahn auch die Rückfahrt mit Stressmomenten gespickt hatte, indem sie einen anderen ICE bereitstellte und so die Reservierungen nicht mehr galten und dieser ICE dann auch noch umgeleitet wurde, war die MINT_Tour 2023 ein im positiven Sinne unvergessliches Erlebnis. Neben dem neu erworbenen Wissen beiben nicht nur die sportlichen Freizeitaktivitäten am Abend und die Gesangseinlagen in Erinnerung, sondern auch die durchweg sehr gute Stimmung in der bunt gemischten und trotzdem so harmonischen Gruppe und das Staunen über die wunderbare und faszinierende Natur der Nordseeküste.

Gerade am hochschulfernen Standort Türkheim ist es dem Joseph-Bernhart-Gymnasium ein wichtiges Ziel, seinen Schülerinnen und Schülern eine spezielle Förderung in den MINT-Fächern anbieten zu können. Dabei bedanken wir uns sehr herzlich bei unseren Sponsoren, der Frank- Hirschvogel-Stiftung und unserem Elternbeirat. Weiter wurde dieses Projekt durch die Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Schwaben unterstützt.