Am letzten Schultag vor den Allerheiligenferien war Sönke Marahrens, Oberst bei der Bundeswehr und Ehemann unserer Kollegin Christine Michalka-Marahrens, bei uns zu Gast und informierte Q12 und Q13 über hybride Kriegsführung. Da das Thema “hybride Bedrohungen” auch im Lehrplan des PuG-Unterrichts enthalten ist, war es eine gewinnbringende Ergänzung, hier aktuellste Informationen direkt aus der Praxis zu erhalten: Herr Marahrens war nämlich Forschungsgruppenleiter in Helsinki und forscht heute weiterhin zu hybriden Bedrohungen als Senior Fellow am ISPK in Kiel.
Zunächst erläuterte er, wie sich herkömmliche Kriegsführung entwickelt hat und dass diese über lange Zeit klar zwischen staatlichen Gruppen, vertreten durch deren Militär, stattgefunden hat. Das Internet hat dies massiv verändert. Er zeigte die Methoden auf, mit denen andere Staaten nun angegriffen werden können – immer unterhalb der Schwelle dessen, was als “Krieg” definiert wird. Die Liste ließe sich jeden Tag ergänzen, denn das Internet bietet unbegrenzte Möglichkeiten. “Es muss euch klar sein, es passiert jeden Tag. Man erkennt Muster, wenn man genau hinschaut”, erklärte er. Europa reagiere kaum und mache sich so angreifbar für Destabilisierung, die oft ganz subtil stattfindet. Mit anschaulichen Beispielen, Rollenspielen zu Grenzüberschreitungen und Referenzen auf alltägliche Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler in der digitalen Welt brachte er die Relevanz dieses aktuellen Themas in das Bewusstsein des jungen Publikums.
Insbesondere auf die Rolle von Desinformation und FakeNews ging er ein, denn durch jedes Teilen von Hass, Hetze und Lügen trägt jeder Einzelne zur Destabilisierung der Gesellschaft bei. “Ihr seid Bestandteil dieser Welt, nicht Zuschauer!” plädierte er eindringlich an die Verantwortung, denn die Abwehr hybrider Bedrohungen ist nur begrenzt eine militärische, sondern vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Marahrens für diesen interessanten Vortrag!




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