Am 19.12.2024 war endlich der große Tag gekommen, auf den das Schulentwicklungsteam “Courageschule” seit Anfang des Jahres hingearbeitet hatte: Die Schulgemeinschaft kam für zwei Schulstunden in der Sporthalle zusammen, um die Aufnahme in das bundesweite Netzwerk “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” gemeinsam zu feiern. Auf der Bühne ragte eine Mauer aus 100 Kartons, die die Firma Tricor gesponsert hatte, mit der Aufschrift „Vorurteile“ auf.
Was es damit auf sich hat, erklärte Vivien Dean: Jeder trägt Vorurteile in sich. Doch durch Informationen und Wissen kann erwiesenermaßen verhindert werden, dass diese zu Diskriminierung führen. Eine einzelne Aktion – symbolisiert durch einen Ballwurf auf die Mauer – bringt noch nichts. Deshalb wird das Team in Zukunft Workshops, Vorträge, Lehrerfortbildungen, Ausstellungen und viele weitere Aktionen für Toleranz und Vielfalt organisieren. Symbolisch feuerten Felix Einroos und Jakob Ackermann für jede genannte Aktion Bälle gegen die Mauer, sodass diese schließlich einstürzte und den Blick auf eine Leinwand freigab. Begleitet von der Schulrockband sprühte der bekannte Graffitikünstler und ehemalige JBG-Schüler Loomit, der von nun an offiziell Pate der Schule für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist, ein Bild, das die Buchstaben JBG und eine bunte Welt zeigt. Dieses wird bald dauerhaft auf eine Wand im Schulhaus gesprüht, sodass immer eine Erinnerung an diese Feier – und das damit verbundene Statement – präsent ist.
Mira Krämer, Leonie König und Marie Jung sprachen danach mit Loomit auf der Bühne und er erzählte unterhaltsam von seiner inspirierenden Zeit am JBG, seinem künstlerischen Werdegang und warum Graffitikunst schon dem Ursprung nach antirassistisch ist.
Umrahmt vom Unterstufenchor, der passend davon sang, dass wir alle unter derselben Sonne leben, überreicht die Regionalkoordinatorin des Netzwerks, Uta Manz, die offizielle Aufnahmeurkunde und das Schild, das in der Aula angebracht wird. Doch nicht nur dieses wird die Schulgemeinschaft immer wieder daran erinnern, dass diskriminierende Äußerungen an dieser Schule unerwünscht sind, sondern vor allem viele Aktionen, die auch schon für dieses Schuljahr geplant sind (Infos hier). Denn besonders wichtig ist dem Courageteam die Tatsache, dass das Schild keine Auszeichnung ist, denn keine Schule kann völlig frei von Rassismus sein. Es ist erst der Beginn, eine Verpflichtung für die Zukunft, dem rauer werdenden Ton in der Gesellschaft etwas entgegenzusetzen.
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